Berlin Rollt – Vol. V

Das Scrimmage der Fat Cats war keine 24 Stunden her, die Sturmschäden noch deutlich zu sehen und für mich sollte ein letztes Mal in diesem Jahr Roller Derby unter freiem Himmel stattfinden. Es stand ein fünftes und damit letztes Berlin Rollt an. Wie gewohnt im Poststadion, wollten die Berlin Rollergirls ein Scrimmage gegen das B-Team der Harbor Girls Hamburg fahren, während für Bear City der Bundesliga-Bout gegen die Ruhrpott Rollergirls aus Essen auf dem Programm stand.

Aufmerksamen Leser*innen wird sicher schon aufgefallen sein, dass das Ganze auf einen Sonntag terminiert war. Gut, wenn man Montag frei hat. Noch besser, wenn eine zuverlässige Trinkkumpanin ebenfalls am Start ist. Dazu überraschend gutes Herbstwetter und ein paar sympathische Gesichter um einen herum. Schönschön. Da die Tribüne rechtzeitig geentert wurde, konnten entsprechend die passenden Getränke vorbereitet und stressfrei der erste Anpfiff erwartet werden.

Als erstes standen die Rollergirls auf dem Track. Das A-Team der Harbor Girls hatte bei der vierten Berlin Rollt Ausgabe Bear City geschlagen und auch das B-Team ging favorisiert in diese Partie. Es waren auch wieder Supporter*innen aus Hamburg dabei. Allerdings irgendwie nicht die, die beim letzten Mal dabei waren. Keine Ahnung warum. Jedenfalls war für ein wenig Unterstützung gesorgt und es konnte losgehen. Um es kurz zu machen: Hamburg war wirklich besser. Man hat einfach gemerkt, dass da die „zweite Reihe“ der aktuellen Tabellendritten der ersten Buli rollt. Glückwunsch an dieser Stelle in die Hansestadt!

Wie üblich, musste nun irgendwie die Pause überbrückt werden. Dieses Mal wurde ich in Richtung Souvenierstand gezogen. Und was gabs da nicht alles für tolle Sachen, von denen ich sogar eine mit nach Hause nehmen konnte. Der Tag wurde immer besser.

Da Bear City wie schon berichtet „nur“ noch mit dem B-Team in der ersten Buli antritt, durfte beim zweiten Bout mit einem Duell auf Augenhöhe gerechnet werden. Erfreulicherweise waren den Ruhrpott Rollergirls auch eine ansehnliche Menge von Anhänger*innen hinterher gereist. Ist schon nicht schlecht, an nem Sonntag mal eben 1000 km quer durch Schland zu tingeln. Den Support selbst fand ich nicht wirklich kreativ, aber dafür kam er das gesamte Spiel durchgängig. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass selbstverständilch auch die Supportcrew von Berlin wieder am Start war. Auf dem Track ging es anschließend nicht so ausgeglichen zu, wie ich erwartet hatte. Essen schaffte es, sich über die Spielzeit einen guten Vorsprung zu erarbeiten. Berlin bekam damit zwar nicht ordentlich auf den berühmten Deckel, verlor aber doch eindeutig. Es bleibt spannend, wie sich dieses Team in Zukunft entwickeln wird.

Die Roller Derby Saison neigt sich damit auch langsam den Ende zu. Allerdings ist es noch äußerst spannend, was die Verteilung der vorderen Tabellenplätze in der ersten Bundesliga angeht. Dort führen aktuell die Stuttgart Valley Rollergirls punktgleich vor den Dresden Pioneers. Beide haben noch ein Spiel offen und Stuttgart hat bereits gegen Dresden gespielt und gewonnen. Da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt, haben die Schwaben zwar die besseren Karten. Dennoch müssen sie, um sicher zu gehen, ihr Spiel gegen Essen gewinnen, da Dresden noch gegen Berlin auf den Track geht, die bekanntlich weiterhin in Umbruchzeiten stecken.

Aber auch unsere grandiosen Prussian Fat Cats hauen zum Jahresende nochmal richtig rein! Am 2. Dezember steht die letzte Auswärtstour des Jahres an. Als Ziel wird Nürnberg ins Navi getippt, um sich mit dem dortigen Sucker Punch Roller Derby ordentlich auf dem Oval zu möbeln. Wem das zu weit ist, der*die streiche sich den 16. Dezember rot im Kalender an. Kurz vor Weihnachten wird noch einmal die Oberlinhalle gerockt. Zu Gast ist die Roller Grrrl Gang aus Frankfurt/M. und wie immer erwartet die Anwesenden ein Feuerwerk aus Action auf dem Track, Bier, Musik und anderem bunten Drumherum. Das wird ganz groß!

Dieser Text erschien zunächst im Ultra Unfug, dem Fanzine der Nordkurve Babelsberg.

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